Falk – Ritter ohne Furcht und Tadel

1960 lösten die Abenteuer des Ritters Falk das im selben Jahr abgeschlossene Sigurd-Piccolo ab. Wie sein Vorgänger bedient Falk alle ritterlichen Tugenden. Er unterscheidet sich von Sigurd nur durch die zeitgemäßen längeren Haare. Zusammen mit seinem Freund Bingo kämpft er sich durch die Untiefen des Mittelalters. In gewohnt hohen Auflagen erfüllte Falk mit seinem sicheren Gespür für Gut und Böse die jugendlichen Sehnsüchte der Sechzigerjahre. Mit dem geradlinigen Ritter ohne Furcht und Tadel gelang Hansrudi Wäscher eine weitere Kultfigur der deutschen Comicgeschichte.

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Von 1960 bis 1963 erschienen im Walther Lehning Verlag die ersten 164 Falk-Piccolos. Von 1963 bis 1967 gab Lehning 119 Großbände heraus, ab Band 86 mit neuen Fortsetzungen. Zeitgleich erschienen in Bild Abenteuer abgeschlossene Einzelepisoden. Ende der Sechzigerjahre vollzogen sich radikale Veränderungen in der deutschen Medienlandschaft. Den aufstrebenden Konkurrenzverlagen, den modernen Marketingstrategien und nicht zuletzt dem Fernsehen konnte Walter Lehning mit seinem Verlagsprogramm nicht genug entgegensetzen. Die Geschichte der siebzehn Falk-Piccolos, die 1968 als 2. Serie kurz vor dem Verlagskonkurs erschienen waren, brach mitten in der laufenden Handlung ab.

Seit 1985 bringt der Norbert Hethke Verlag Nachdrucke von Falk in verschiedenen Formaten sowie Fortsetzungen der Sechzigerjahrecomics heraus. So wurde 1988 die 2. Falk-Piccoloreihe ab Nummer 18 wieder aufgenommen und abgeschlossen. Auch die erste Staffel konnten die Fans ab Nummer 165 nach über drei Jahrzehnten weiterverfolgen. Außerdem wurden alle Hefte in Großbänden neu aufgelegt.

Falk ist ein Paradebeispiel für den Untergang und Aufstieg der Wäscher-Helden. Dank des Engagements des Comicliebhabers Norbert Hethke wurden Falk und seine Comickollegen in den Achtzigerjahren zu neuem Leben erweckt. Norbert Hethke hat die dankbare Wäscher-Fangemeinde bis zu seinem Tod 2007 mit alten und neuen Abenteuern ihrer Jugendidole versorgt, und Hansrudi Wäscher den ihm gebührenden Ruhm verschafft.