Akim

Zusammen mit dem Gorilla Kar und dem Affen Zig sorgt Akim in Hansrudi Wäschers Dschungel-Abenteuern der Fünfzigerjahre für Ruhe und Anstand in der groben Welt der Tiere. Auch eine Frau steht ihm zur Seite: Rita, die mit ihrem knappen Fellbikini starken Anstoß bei der Bundesprüfstelle erregte und bald nur noch hochgeschlossen anzutreffen war. Obwohl eine sexuelle Annäherung ohnehin nicht angenommen werden konnte, schon prophylaktisch ließ Wäscher die unverheirateten Dschungelbewohner in getrennten Zimmern übernachten. Der muskulöse und kämpferische Akim verschaffte dem Walter Lehning Verlag einträgliche Verkaufszahlen, so dass viele Umwege in Kauf genommen wurden, um ihn auf dem Markt zu halten, und den Jugendlichen ein Eintauchen in die Dschungelwelt zu ermöglichen.

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1954 setzte Hansrudi Wäscher die Akim-Serie des italienischen Zeichners Augusto Pedrazza fort, der die ersten 78 Hefte zeichnete. Um Indizierungen durch die Bundesprüfstelle zu entgehen, benannte der Walter Lehning Verlag die Serie in Herr des Dschungels um. Wäscher zeichnete die ersten drei Hefte der zweiten Staffel. Danach veröffentlichte der Verlag unter dem modifizierten Titel wieder die Pedrazza-Geschichten. Ab 1956 zeichnete Wäscher unter dem Namen Akim neue Abenteuer 196 Ausgaben, bis deutsche Gerichte den Verlag nach jahrelangen Auseinandersetzungen mit dem italienischen Rechteinhaber zur Aufgabe des Titels zwangen. Bereits in der folgenden Woche erschien sein Nachfolger Tibor .

Von 1977 bis 1979 erschien eine Neuauflage von Wäschers Akim. Der CBC-Verlag publizierte mit einer neuen Zählung Heft Nr. 1-152. Aus rechtlichen Gründen wurde die unvollständige Neuauflage in Kim umbenannt.

1977 lagen die deutschen Nutzungsrechte an dem Namen Akim bei der Druckerei Lange und Haak. Der Norbert Hethke Verlag übernahm sie 1980 und veröffentlichte die Serie als Sammler-, Sonder- und Luxusausgaben. Bis zur Schließung des Verlags 2007 erschienen neue Titelbilder, Vorsatzseiten und zahlreiche Merchandising-Produkte.

Der in den Fünfzigern eingeführte Moral Codex ächtete Gewalt und Nacktheit in jeder Form. Nachdem die Moralhüter der Adenauer-Ära Akim zensiert hatten, wurde manche Story unverständlich. Nicht selten musste Hansrudi Wäscher retuschieren und ganze Seiten neu zeichnen. In der heutigen Medienlandschaft, die die Anfeindungen der Fünfzigerjahre skurril erscheinen lässt, können seine Fans ihrer Leidenschaft schon lange unbehelligt nachgehen. Sie machen Akim seit über einem halben Jahrhundert zu einem der beliebtesten Comics Deutschlands.