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Sein visuelles Wissen zieht Hansrudi Wäscher nicht aus Archiven sondern aus seinem lebenslangen Schaffensdrang, der Comicgeschichte schrieb. Bis in die Siebzigerjahre wurden Comiczeichner von den Verlagen als Lieferanten schnelllebiger Hefte ausgenutzt. Um Lagerkosten zu sparen, wurden die Originale vernichtet. Letztlich prägte das seine Persönlichkeit mit. Seine Belegexemplare verschenkte Wäscher meist an Kinder. Angeschaut hat er sich die fertigen Hefte nur zur Kontrolle. Durchgelesen hat er sie nie.

Ich wollte mich nicht von den alten Sachen beeinflussen lassen.
Wer so viel machte, dem passiert das schnell.

Hansrudi Wäscher

Der deutschlandweit bekannte Comicautor wurde 2011 dreiundachtzig Jahre alt. Er lebt mit seiner Frau Helga heute in Süddeutschland. Seit über fünfzig Jahren erweckt er seine geliebten Helden in unzählbaren Bildern zum Leben. Heute zeichnet er Unikate für Privatpersonen. Wäscher unterwirft sich nicht länger marktwirtschaftlichen Produktionszwängen, er folgt seinen persönlichen künstlerischen Ambitionen. Seine Bilder sind ausgefeilt und das Ergebnis routinierten Arbeitens eines halben Jahrhunderts. Wäscher bleibt ein Auftrags- und dennoch Ausnahmekünstler, der Aufträge für einzelne Bilder gerne annimmt, um sie in unverwechselbarer Einzigartigkeit stilistisch punktgenau umzusetzen.

Max-und-Moritz-Preis für Hansrudi Wäscher

Im Mai 2008 wurden Teile seines Schaffens aus der Lehning-, Bastei- und Hethke-Zeit im Rahmen des Comic-Salons Erlangen ausgestellt. Darüber hinaus wurde Hansrudi Wäscher mit dem Spezialpreis des Comic-Salons Erlangen, dem Max-und-Moritz-Preis, ausgezeichnet. Die Jurymitglieder würdigen damit seine Pionierleistung für den deutschen Comic.